Sanfte Landschaftspfleger: Hochlandrinder im Naturschutzgebiet

30. September 2025
Wie die niedlichen Hochlandrinder im alten Ziegeleiareal durch ihren Einsatz Tümpel freihalten und die Gelbbauchunke fördern.

Auf dem 4,8 Hektar grossen Naturschutzgebiet des alten Ziegeleiareals lebt eine besondere und seltene Bewohnerin: die stark bedrohte Gelbbauchunke. Sie braucht flache, vegetationsarme Tümpel ohne Schilf, um sich fortzupflanzen. Damit diese Lebensräume nicht zuwachsen und für die gefährdete Unke erhalten bleibt, muss die Fläche regelmässig gepflegt werden – eine Aufgabe, die seit 2020 tierische Unterstützung hat.

Hochlandrinder als Landschaftspfleger
Auf rund 10’000 m² weiden Schottische Hochlandrinder und sorgen dafür, dass die Fläche offen bleibt. Sie fressen nicht nur das wuchernde Schilf, sondern auch die invasive Goldrute und verhindern so, dass sich diese weiter ausbreitet. Durch die Tritte der Rinder entstehen neue kleine Wasserstellen, die attraktiven Lebensraum für die Gelbbauchunke schaffen. „Für uns ist das eine ideale Lösung“, sagt Daniel Worni, Leiter Bau und Infrastruktur der Gemeinde. „Die Rinder halten die Fläche natürlich offen und übernehmen Arbeiten, die wir sonst mit Maschinen erledigen müssten.“ Was 2020 als Pilotprojekt begann, ist heute ein fester Bestandteil der Pflegeplanung. Die dreijährige Pilotphase zeigte, dass die Gelbbauchunke nach wie vor im Gebiet vertreten ist – wenn auch noch immer in kleiner Zahl.

Robuste Helfer mit Charakter
Zweimal im Jahr – im Frühsommer und Spätsommer – weiden die Rinder im Naturschutzgebiet. Gerade eben waren wieder sieben Hochlandrinder im Einsatz. Nach drei Wochen „Arbeitseinsatz“ sind die zotteligen Rinder mit ihrem «schnussigen» Aussehen letzte Woche in den Erlenholzhof von René Rickenmann zurückgekehrt. Dieser hält über 70 Hochlandrinder und schwärmt von seinen Tieren: „Schottische Hochlandrinder sind sehr naturbelassen, robust und sie sind einfach anders.»

Etwa im Mai 2026 kehren die Hochlandrinder ins Naturschutzgebiet zurück und sorgen erneut für die Naturpflege und gleichzeitig auch für Freude bei den Spaziergänger*innen.

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