Mit Korb und Köpfchen durch die Pilzsaison
Von August bis Oktober zieht es wieder zahlreiche Menschen in die Wälder zum Pilzesammeln. Das hat seinen Reiz – aber auch seine Tücken. In der Schweiz gibt es gegen 7500 Pilzarten, viele davon sind ungeniessbar oder sogar giftig. Manche haben gefährliche Doppelgänger: essbar und giftig sehen sich oft zum Verwechseln ähnlich – umso wichtiger ist die Pilzkontrolle.
Kontrolle schafft Sicherheit
Silvan Gemperle ist einer der drei Kontrolleure der Pilzkontrolle im Botanischen Garten St.Gallen und prüft die Funde nach den Kriterien „essbar“, „kein Speisepilz“ oder „giftig“. Gerade die giftigen Arten bergen große Risiken: „Der Grüne Knollenblätterpilz kann bereits in kleinen Mengen von 5-10 Gramm tödlich sein.“ Wer seine Funde in der Küche verwerten will, sollte sie zuvor prüfen lassen. Manchmal findet sich auch ein giftiges Exemplar unter dem Sammelgut. „Auch erfahrene Sammler nutzen die Kontrolle einfach als zusätzlichen Check.“ Jede Kontrolle wird dokumentiert, inklusive Datum, Gewicht und Art der Pilze.
Breite Kundschaft
Die Pilzkontrolle im Botanischen Garten wird unterschiedlich genutzt – je nach Wetter wie Gemperle erzählt: „Nach einem schönen Wochenende standen auch schon gegen 25 Personen an“. Ob als Familienausflug, Naturerlebnis oder kulinarische Schatzsuche – Pilzen fasziniert ein bunt gemischtes Publikum. „Seit Corona kommen deutlich mehr jüngere Leute bei uns vorbei als früher“, berichtet Gemperle. „Heute ist alles dabei: von Neulingen, erfahrenen Sammlern, Familien mit Kindern, Personen aus dem Ausland, bis zu Kindergartenklassen.“
Richtig sammeln
Damit die Pilze frisch bei der Kontrolle ankommen, rät Gemperle: „Bitte keine Plastiksäcke verwenden. Die Pilze müssen atmen können, sonst werden sie schnell ungeniessbar.“ Ein luftiger Pilzkorb oder Stoffsack ist die bessere Wahl. Ausserdem sollten nur Pilze gesammelt werden, die man sicher kennt, und die in einwandfreiem Zustand sind. Auch gesetzliche Bestimmungen gilt es zu beachten: In gewissen Regionen gibt es Mengenbegrenzungen oder Schonzeiten, im Kanton St.Gallen sind diese Regeln von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. „Vorher informieren lohnt sich immer“, so Gemperle. Wer sich an diese Grundregeln hält, kann das Sammeln unbeschwert geniessen und nach der Kontrolle mit einem sicheren Gefühl ein feines Pilzragout auf den Tisch zaubern.
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