Schulraumerweiterung im ehemaligen gelben Schulhaus Dorf

21. Oktober 2025
Mehr Kinder – zu wenig Schulraum: Wittenbach braucht ab Sommer 2026 zusätzlichen Platz für die Primarschule. Der Gemeinderat möchte deshalb das gelbe Schulhaus Dorf reaktivieren – die Bürgerschaft entscheidet an der Bürgerversammlung über den Kredit von 690'000 Franken.

Die Gemeinde Wittenbach hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und zählt nun 10'000 Einwohner*innen. Diese Bevölkerungsentwicklung hat direkte Auswirkungen auf die Schule: Die Primarschule verzeichnet steigende Schülerzahlen. Prognosen gehen davon aus, dass bis im Jahr 2030 rund 150 bis 200 zusätzliche Kinder im Primarschulalter in Wittenbach leben werden. Schon heute stossen die drei Primarschulstandorte Sonnenrain, Kronbühl und Steig an ihre Kapazitätsgrenzen. Ab Sommer 2026 reichen die vorhandenen Schulräume nicht mehr aus, um den Unterricht in der gewohnten Qualität sicherzustellen.

Pragmatische Übergangslösung
Um den akuten Platzbedarf zu decken, soll das ehemalige gelbe Schulhaus Dorf auf dem Dorfhügel wieder für den Schulbetrieb genutzt werden. Mit dem Bezug der neuen Schulanlage Sonnenrain im Herbst 2020 wurde die Schulanlage Dorf auf dem Dorfhügel nicht mehr für den Schulbetrieb genutzt. Die Gebäude dienten als Zwischennutzung für Vereine und Gruppierungen. Damit das Schulhaus wieder als solches genutzt werden kann, sind Maler- und kleinere Instandstellungsarbeiten am Gebäude, die Anpassung des Spielplatzes sowie die Möblierung der Schulanlage notwendig. Mit einem vernünftigen Aufwand kann das Gebäude ab Sommer 2026 wieder vier Klassenzimmer, einen Werkraum, ein Teamzimmer, eine Aula, Garderoben sowie den Pausenplatz bereitstellen.

Kosteneffizient und praktikabel
Die veranschlagten Gesamtkosten betragen CHF 690'000 und teilen sich wie folgt auf:

Pinselsanierung, Instandstellungsarbeiten CHF 120’000
Möblierung (4 Klassenzimmer, Teamzimmer, kleine Aula, Garderoben) CHF 240’000
Möblierung Werkraum CHF 130’000
Digitale Ausstattung (Screens, Visualizer, Laptop, Montage) CHF 50’000
Netzwerkarbeiten, Telefonie und Standortvernetzung CHF 30’000
Spiel- & Verbrauchsmaterial (Indoor & Pausenplatz) CHF 40’000
Instandstellung Spielplatz CHF 80’000

Eine Alternative mit modularen Containern wäre deutlich teurer: Die Mietkosten für vier Jahre lägen zwischen 800’000 und 960’000 Franken – ohne Möblierung, Ausstattung oder Spielplatz. Rechnet man alle nötigen Zusatzkosten ein, würde eine solche Lösung über 2 Millionen Franken kosten. Damit entsteht mit der Reaktivierung des gelben Schulhauses eine pragmatische und wirtschaftlich sinnvolle Übergangslösung, bis im Rahmen der strategischen Schulraumplanung geklärt ist, wie zusätzlicher Schulraum längerfristig realisiert werden kann.

Bürger*innen entscheiden
Über den Investitionskredit von 690'000 Franken entscheidet die Bürgerschaft im Rahmen eines Gutachtens und Antrages an der Bürgerversammlung vom Montag, 24. November. Interessierte können sich bereits an der Bürgerinformation vom 10. November mit der Vorlage auseinandersetzen. Die Schulraumerweiterung mit dem gelben Schulhaus steht in keinem Zusammenhang mit den aktuell laufenden Diskussionen zur Schulentwicklung, sondern zielt alleine darauf ab, ab Sommer 2026 genügend Schulraum zur Verfügung zu stellen, um die wachsende Zahl an Schüler*innen angemessen beschulen zu können.

Mit dem Projekt kann rasch und kostengünstig dringend benötigter Schulraum geschaffen werden. Das bestehende Gebäude bietet innen und aussen passende räumliche Voraussetzungen und kann effizient nach dem heutigen Bedarf Instand gesetzt werden. Mit gezielten Anpassungen entstehen pädagogisch zeitgemässe Unterrichtsräume. So kann ohne teure Provisorien auf die steigenden Schülerzahlen reagiert werden. Der Gemeinderat ist überzeugt und empfiehlt ein Ja zum Projekt.

Peter Bruhin, Gemeindepräsident

 

gelbes Schulhaus Dorf
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