
Im Dienst des Tierschutzes
Seit über einem halben Jahr ist Astrid Mayer Tierschutzbeauftragte der Gemeinde Wittenbach. Jede Gemeinde definiert eine Person, welche das kantonale Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen AVSV unterstützt und für die Überwachung der Tierhaltung zuständig ist.
Augen und Ohren offenhalten
«In Bezug auf die Überwachung der Tierhaltung geht es vor allem darum, in der Gemeinde die Augen und Ohren offen zu halten für Tierschutzverstösse, wie z.B. zu kleine Kaninchenstelle oder Kettenhunde ohne Auslauf», erklärt Mayer. Als Tierschutzbeauftragte ist nicht vorgesehen, dass sie selbst Routinekontrollen durchführt. Wird jedoch ein Missstand entdeckt oder vermutet kann sie in einfachen Fällen selbst einschreiten oder das AVSV kontaktieren. Gleichzeitig kann das AVSV auch um Unterstützung anfragen, zum Beispiel für Nachkontrollen, wenn örtliche Kenntnisse gefragt sind oder bei Vorabklärungen. Mayer dient zudem der Wittenbacher Bevölkerung als Ansprechperson im Bereich Tierschutz.
Entenfamilie auf Wanderschaft
Erst gerade anfangs Mai wurde Mayer als Tierschutzbeauftragte von der Polizei kontaktiert. Anwohner meldeten eine Entenmutter, die mit ihren 14 Küken auf der Strasse unterwegs waren. «Mit Unterstützung von Personen aus dem Tierschutz konnten wir die Entenfamilie einfangen und an einer sicheren Stelle wieder der Natur übergeben», erzählt Mayer. Meldungen zu Tierschutzverstösse hatte sie bis anhin kaum erhalten und auch nicht selbst beobachtet. Ihr Aktivtäten fokussierten sich insbesondere auf Katzen. Wobei hier ihre Aufgabe als Tierschutzbeauftragte fliessend in ihr privates Engagement im Tierschutz übergeht. Ein bis zweimal monatlich sei sie im Einsatz aufgrund einer Katze, die sich in einem fremden Quartier aufhält, die ausgesetzt oder tot aufgefunden wurde. Mit ihrem Chiplesegerät kann sie bei Bedarf die Besitzer ausfindig machen, wenn die betroffene Katze gechipt ist – viele sind es nicht. Dies im Gegensatz zu Hunden, bei welchen der Chip gesetzlich vorgeschrieben ist. Bereits dreimal im letzten Halbjahr kam dies Mayer zugute und sie konnte ausgebüxte Hunde wieder ihren Besitzern zuführen.
Ausgesetzte Tiere
Kurz vor Silvester hat Mayer im letzten Jahr beim Bahnhof Wittenbach eine junge Katze aufgelesen. Sie wurde offenbar ausgesetzt. Dafür hat Mayer kein Verständnis: «Man kann sich doch vorher überlegen, ob man die Ressourcen für ein Tier hat oder nicht.» Dank ihrem privaten sozialen Netzwerk konnte sie ihr rasch ein neues Zuhause finden. In Bezug auf ausgesetzte Tiere wurde Mayer auch schon vom AVSV kontaktiert. Offenbar hat jemand am Waldrand von Wittenbach wiederholt mehrere Farbmäuse ausgesetzt. Ein klarer Verstoss gegen das Tierschutzgesetz. «Ich kenne die örtlichen Gegebenheiten und kann in solchen Fällen auch meine Fühler ausstrecken und allenfalls wertvolle Inputs liefern», erzählt Mayer. In diesem Fall ist sie jedoch auch nicht weitergekommen und bis anhin wurden erfreulicherweise keine neuen ausgesetzten Farbmäuse entdeckt.